Sonntag, 31. August 2008

Unverständnis - das Verständnis

Unverständnis fühlt man dann und wann
Beim Gegenüber. Und ein Gedankensteg zerrann.
Die Brücke ist Verstehen.

Beim Gespräch oder im Zusammensein --
Ist man entzwei im Geist, ist man allein.
So kann man keinen Weg begehen.

Sei dieser Weg nun geistiger Natur,
Oder von weltlicher Struktur,
Man bleibt am Anfang der verhofften Reise.

Trifft jedoch die Seele ein bekanntes Herz,
Fliegt der Sinn oft himmelwärts.
Das Wort ist leicht, die Stimme leise.

Was auch immer das Gespräch bedinge,
Es erblüh'n Ideen, eine neue Sicht der Dinge.
Nicht selten löst sich hier und dort die Schranke.

Zwei Lichter leuchten hell,
Vereint in eine Richtung.
Was sie sehen, ist ein Gedanke.

30. Oktober 2006

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Kommentar:
Ich geb Dir mal eine kleine Erläuterung dazu:
1) ist während der Beantwortung eines Mails entstanden, wiedermal nachts, 0:30
2) hat ein neues Versmaß:
aax bbx [ccy ddy] eez ffz
3) Ist in zwei gleiche Teile gegliedert: 3 Verse "dunkel" 3 Verse "hell", Der Übergang befindet sich genau in der Mitte, also genau innerhalb eines Versmaßes (ccy ddy)

Interpretation:Teil 1: Unverständnis, Gedankensteg zerrann, im Geist entzwei, kann man keinen Weg begehen, am Anfang der verhofften Reise
Teil 2: bekanntes Herz, himmelwärts, das Wort ist leicht, neue Sicht der Dinge, zwei Lichter leuchten hell.


Mögliche Deutung der Metaphern:
Gedankensteg: geistige Brücke, Verbindung
Das Wort ist leicht: Es fließen die Gedanken wie von Selbst, Ideen
Die Stimme leise: Stille, Konzentration, etwas Geistiges kann sich aufbauen, kontruktiv. Was ist, wenn die Stimme laut wird? Ist es nicht oft Streit, Zerstörung, Uneinigkeit?
Löst sich ein Schranke: Die Grenzen des Denkens, der Sichtweise, erweitern sich, man entdeckt in dem Gespräch Dinge, die man alleine nicht gesehen hätte.
Zwei Lichter: Das Licht steht für den Geist des Menschen.

30.Okt'06 - aus einem E-Mail an Juna

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