Donnerstag, 14. Februar 2002

Die Nacht ist nicht zum Wachen da ...

Die Zeit, sie ist vorangeschritten.
Nun will ich dich zur Ruhe bitten.

Schließlich bewegen wir uns nur in kleinen Schritten
und geh'n zu Fuß, sind nicht beritten.

Ein Reiter sieht auch nicht die Blume blüh'n,
reitet vorbei mit großem Tempo, kühn.

Er kommt schnell ans Ziel,
und hat dennoch nichts vom Ritt.
Der aufmerksame Wanderer sieht viel,
auch vom Land, das er duchschritt.

Der Mensch, er ist ein Sonnenwesen,
das ist er immer schon gewesen.

Etwas schaffen ist ihm eine Wonne -
besonders unter Gottes Sonne.

Und so soll er nicht die Nacht zum Tage machen,
soll wo alles ruht, nicht wachen.

Denn mit jeder Stunde Nacht
ist ein Teil des Tags verwacht.

Nun gönne deiner Seele Ruh'
und mache deine Augen zu.

14. Februar 2002
http://m.gasperl.at/poesie/nacht.htm