Sonntag, 24. Juni 2007

Der Baum

Der Baum steht da
In luftge Höhen ragt er gar
In drei Tiefen führen Bodenzweige
Damit sich der Stamm auch unter Sturm nicht neige

Die Wolkenäste ragen weit gen Himmelszelt
Weit unten bleibt der Lärm der Welt
Der Baum bietet zwei Seelen seine Hand
Sie streben hoch und sehen Neues Land

Drei Tiefen:
Denken, Fühlen und Berühren
Geist, Seele und Körper

Samstag, 16. Juni 2007

Die Zeit ist wie ein Ozean

Die Zeit
Ist wie ein Ozean
Und die Flüsse
Sind wie die Ruhe,
Die ihn speist.
Und mögen Winde brausen
Die Tiefe bleibt doch still,
Weil sie nicht die fremden,
Sondern eigne Wege will.

Was ist das Geheimnis der Zeit?
Wieso haben so viele Leute heute so wenig Zeit? Haben sie wirklich wenig Zeit?
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Es wäre gut, wenn die Zeit konservierbar wäre und ich hätte mir früher schon einige Dosen vorbereitet, um sie heute öffnen zu können. Denn nun ist der Zeitpunkt gekommen, da Zeit Mangelware geworden ist.
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Die Zeit weicht in viele Richtungen. Aber wichtig ist nur, dass ich meinen ruhenden Mittelpunkt im Zeitenwirbel bewahre.
[Das Bild stammt von Odette Schirmer]

Dienstag, 12. Juni 2007

Einen Schritt zurück

Nur das, was man in sich abgebildet hat, erkennt man auch außen als Gestalt.

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Manchmal muss ich einfach aus dem Fluss heraustreten, in dem so viele Dinge fließen, den Alltag ausfüllen; wenn man zu lange drinnen schwimmt kommt man auf die Idee, die Grenze zwischen einem selbst und den Dingen zu verwischen. "Du bist, was du hast". Aber man trete zurück und betrachte diesen Fluss. Was ist nun wirklich wichtig im Leben, das Wichtige? Es ist doch wie bei einer Kamera, wenn man etwas zurücktritt, sieht man mehr.
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Dienstag, 5. Juni 2007

Entstehung des Lebens

Ein Grundgesetz der Natur lautet Entropie. Alles strebt dem größten Gleichgewicht aller Dinge – in unserem Sinne der Unordnung, dem Chaos – entgegen. Aus welchem Grund also sollte sich ein Stoff von sich selbst aus zu höherer Ordnung formen? Das wäre doch so, als beschlösse Wasser plötzlich, aus dem See den Berg hinaufzufließen, also entgegen die Schwerkraft zu streben.
Also stellt sich die Frage: Welche Kraft lässt das Wasser aufwärts fließen, welche Kraft verursachte die Wendung der Stoffe hin zur höheren Ordnung des Lebens? Welche Kraft hält alles Leben zusammen?

[das atom] Man stelle sich ein Fußballfeld vor, in der Mitte einen Kirschkern; um das Feld kreist ein Sandkorn. Das materielle Weltbild scheint also auf Sand gebaut, es steht im Nichts. Denn man geht heute davon aus, dass der Kirschkern und das Sandkorn auch nicht fester Stoff sind, sondern viel mehr Energiezustände; je weiter man in die sogenannte Materie vorstößt, desto weniger findet man von derselben.
Nach H.P. Dürr steht – je weiter man in die Tiefe der Materie vordringt – letztendlich am Anfang die Form.